Die heutige Aktion wider den Appetit bescherte uns einen weiteren Tag freudlosen Mittagessens. Der Niveaulimbo der Hobbygroßküche machte sich auf, eine neue Tiefstmarke zu knacken und uns den Spaß an Pasta zu verleiden. Offensichtlich ist hier nicht nur der Teppichetage der kausale Zusammenhang zwischen Verpflegung und Mitarbeitermotivation ("ohne Mampf kein Kampf") unbekannt. Denkt man diesen Zusammenhang konsequent zuende, so wären die Büros leer gefegt. Aber nein, man ist ja zivilisiert und stopft sich widerspruchslos mit einem obskuren Gemisch an Pasta angelehnter Zutaten voll. Der tägliche Gang in die Kantine adelt den gemeinen Angestellten zum Überlebenskünstler: So leicht bekommt hier keiner Durchfall mehr.
Wenigstens wurde mit diesem Gericht eine These widerlegt: Fett muss als Geschmacksträger nicht notwendigerweise für Geschmack sorgen. Selbst wenn es kleine trübe Pfützen auf dem knochentrockenen Lasagne-Teig bildet, durch eine sandige Schicht säuerlichen Tomatenmarks sickert oder sich mit dem Käse zu einem sumpfigen Matsch vereint. Manchmal kann einem selbst die Magensäure Leid tun.