Hingenudelt und vollgekocht

Nudelauflauf - ein einfaches Gericht? Kann man nicht viel falsch machen? Weit gefehlt! Gerade hinter den einfachen Dingen verbergen sich manchmal komplexe Spuren des Ekels - die Banalität des Bösen, serviert aus dem Kabinett missverstandener Systemgastronomie. So ist das mit dem Kochen: Für die einen geliebtes Hobby, für die anderen nur ein Scheißjob. Letzteres ist durchaus wörtlich zu verstehen.

Als Aperitiv empfiehlt sich heute der Genuss von Ölverdünner oder sonstigen Dispersionsmitteln; dennoch wird einem schon beim bloßen Anblick des träge im Teller treibenden Nudelkonglomerats ölig zumute. Unweigerlich stellt sich die Frage, mit Schwerpunkt auf welche Körperöffnung hantiert wurde, wohl wissend, dass im Darm mehr Nervenzellen als im Gehirn vorhanden sind. Psychoterror in einer kulinarischen Ausprägung, das ist nicht neu, aber jeden Mittag auf ein Neues verstörend.